13.02.2002

Realität und ihr Bild in den Medien

20.00 Uhr

Durch Medien generierte Hyperrealitäten erzeugen Identitäten durch Manipulation. Die Geschichte der Welt ist die Geschichte ihrer Vermittler. Die von den Medien selbstformulierte Unantastbarkeit kreiiert deren eigene Realität welche das Bewußtsein der Masse bildet. In wie weit ist das Geschriebene Wahrheit und Gerechtigkeit des Individuums im Kontext mit der Selbsterfahrung? Wann überholt der Einfluss der Medienrealität die Selbstwahrnehmung?

Wann und wieso wird diese durch das Medienbild ersetzt? Kann Kunst individuelle Meinungen repräsentieren und vermitteln an Stelle des in sich selbst polarisierten, verallgemeinerten Medienbildes?

15.02.2002

Schein oder Sein?

20.00 Uhr

Ästhetik als Mittel der politischen Meinungsbildung. Die Konsumtradition der letzten 30 Jahre schuf eine Identität die sich an kaufbaren Gütern orientiert. Die Geschichte der anderen wird mit der Ästhetik auf die eigene Person übertragen. Welche Gefahren entstehen durch Polit-Labeling und Mode in der heutigen Spaßgesellschaft?

Welche Rolle spielt Ästhetik in der politischen Kunst? Ist die Ästhetik des sozialpolitischen Kunstdiskurses die Antiästhetik um ethischen Gefahren zu entrinnen? Könnte diesbezüglich der Einfluß der Kunst erweitert werden indem man sich der Ästhetik der Mode bedient um politschen Einfluß in der Gesellschaft geltend zu machen?

16.02.2002

Alternative Währungssysteme

20.00 Uhr

Auf welche Grundlagen berufen sich nationale Währungssysteme? Nationale Währungssysteme basieren ideologisch auf dem Vertrauen der Menschen in die Wirtschaft des Landes. Rücklagen in Gold sind ein anachronistisches Sicherheitsmerkmal. Der Stolz auf das eigene Geld dient als symbolische Identifikation der Menschen in einer Gemeinschaft.

Behalten alternative Währungssysteme die nicht dieses Vertrauen besitzen immer den Status der Protestbewegung im Kleinen oder gibt es Möglichkeiten sie dauerhaft zu etablieren beziehungsweise macht es überhaupt Sinn?

17.02.2002

Der zensierte öffentliche Raum

20.00 Uhr

Gibt es den öffentlichen Raum bei der Tendenz der allumfassenden Privatisierung wirklich oder dient er mittlerweile als Werkzeug der Marginalisierung Unerwünschter? Wenn öffentlich, dann möglichst reizvoll und unverdorben, Wegschauen wird belohnt.

Wie kann man den öffentlichen Raum realitätsnaher ohne den Einfluss und Willen des Kapitals und der Mehrheit reorganisieren? Der Standart der Mittelklasse reflektiert unzureichend die Vielfalt der Öffentlichkeit und die Bedürfnisse von Minderheiten.

Welchen Einfluß hat Kunst im öffentlichen Raum und welche Verantwortung kann sie übernehmen?

19.02.2002

Sprache als Territorium und Identität

20.00 Uhr

Sprache ist eine physische und mentale Abgrenzung der Nationen voneinander. Enden die Möglichkeiten der Verbalisierung von Unterschieden im "sprachlos sein" oder eröffnet sich durch die Kunst ein klareres Feld dahinter? Kann Kunst durch ihre eigene Sprache neue Identitäten schaffen oder deterritorialisieren? Worin liegt der Schatz der Begrenzung von Werten im Nationalen?

Welchen Beitrag leistet gegenwärtige und historische Kunst als Stifter einer nationalen Identität und was verspricht sich eine Regierung davon? Kann der Künstler überhaupt etwas ändern oder ist er unabhängig von seinem Werk Teil einer protektionistischen Kultur der Nationen?

21.02.2002

Unzulänglichkeiten des demokratischen Systems

20.00 Uhr

Wie kann institutionelle Demokratie die Herausforderung der Globalisierung annehmen ohne gleichzeitig die Rechte des Bürgers zu vernachlässigen? Werden durch einzelne Korrekturen im System den Anforderungen der heutigen Zeit genüge getragen oder ist das System an sich überholt? Ist Open-Source eine Möglichkeit der demokratischen Neuverteilung von Gerechtigkeit? Gibt es andere Wege als die der Parteipolitik jetzt wo die Ideologien des Populismus übernommen wurden oder gibt es nur die Revolution als Zukunft?

23.02.2002

Kunst als PR-Instrument

20.00 Uhr

Kunst, Staat und Kommerz. "Buisness as usual" und der Künstler in seiner Pseudofreiheit geben sich ungern die Hand. Wie weit ist der Kunstbetrieb und seine Entfaltungsräume frei von der Instrumentalisierung durch Staat und Unternehmen? Kann der Künstler überhaupt frei sein Meinung äussern bzw. durchsetzen ohne auf die Bedingungen der Institution zu achten. Gibt es ein Interesse staatlicher Institutionen, unverbindliche Initiativen zu fördern? Können aktivistische Künstler eine unabhängige aber staatlich geförderte Institution ins Leben rufen ohne mit dem Staat selbst in Konflikt zu treten?